Warum Konsens bei der Teamarbeit nichts bringt

Teamarbeit: Warum Konsens nichts bringt

Um gemeinsam etwas zu erreichen, müssen alle einer Meinung sein. Besonders Teams brauchen den Konsens, um überhaupt arbeiten zu können. Diese weitverbreitete Annahme ist jedoch falsch. Denn das Streben nach Übereinstimmung und Harmonie schadet vielmehr der Produktivität.

Teamarbeit und Konsens

Es fühlt sich einfach besser an, wenn alle einer Meinung sind. Dies ist nur natürlich, denn wir Menschen mögen Einigkeit (zumindest die meisten von uns). Harmonie und Konsens helfen, dass es uns gut geht. Unstimmigkeiten oder Streit hingegen nicht.
Funktionierende Teamarbeit scheint ohne Einmütigkeit kaum möglich. Zieht nicht jeder an einem Strang, arbeitet das Team nicht als Einheit. Nur wenn sich alle liebhaben, werden Schwierigkeiten bewältigt.

Warum das Streben nach Konsens so verbreitet ist?

Ständiger Wandel und zunehmende Komplexität machen den Berufsalltag zu einer immer größeren Herausforderung. Gleichzeitig sollen innovative Technologien und wachsende Datenmengen den Arbeitsalltag vereinfachen und uns unterstützen. Doch vor allem steigt die Verunsicherung an. Kein Wunder, dass wir uns Harmonie und Konsens wünschen.

Die Angst vor der Entscheidung

Je komplexer die Arbeitswelt und je vertrackter die Anforderungen, desto eher passieren Fehler. Um die Produktivität zu optimieren, stehen immer mehr Prozesse unter ständiger Analyse. So können Arbeitsergebnisse besser eingeschätzt werden, gleichzeitig kommen Fehleinschätzung viel früher ans Licht.
Also sucht man den Konsens, geht auf Nummer sicher und diskutiert, bis jeder einer Meinung ist. Stellt sich eine Entscheidung als falsch heraus, wurde immerhin alles unternommen, um es zu vermeiden.

Einigkeit ist schwer und kostet Produktivität

Einen Konsens zu erreichen, ist eine harte Nuss. So viele Menschen und so viele Meinungen. Selbst in Mini-Teams mit nur zwei Personen gibt es nicht zu allen Themen Einigkeit. In großen Gruppen ist es noch komplizierter.

Konsens frisst Zeit

Konsensfindung ist eine echte Herausforderung. Und sie dauert. Es wird diskutiert, beschwichtigt und gemeetet, bis jeder zustimmt oder so mürbe ist, dass er seinen ursprünglichen Standpunkt vergisst.

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Bringt nichts: erzwungene Übereinstimmung

Oft ist der Konsens kein echter Konsens. Zustimmung erfolgt mittels Gruppenzwang oder auf Druck von oben. Doch künstliche Einstimmigkeit ist gefährlich. Denn unter der Oberfläche brodelt es. Irgendwo in der allgemeinen Harmoniesuppe steckt ein Revoluzzer, der heimlich die Eintracht untergräbt. Und niemand merkt es, da es ihn offiziell nicht gibt.

Konsens führt zu Mittelmaß

Berücksichtigt man alle Meinungen und debattiert bis in den Morgen, kann man jeden noch so brillanten Gedanken weichspülen. Entweder wird so lange diskutiert, bis jegliche Innovation verwässert ist oder es gibt überhaupt kein Ergebnis, weil man sich nicht mal auf eine Minimallösung einigt.

Einigkeit macht unflexibel

Zudem macht Konsens Flexibilität unmöglich. Sobald sich etwas an den Rahmenbedingungen ändert, ist die mühsam errungene Übereinstimmung dahin und alles geht wieder von vorne los.

Konsens und Kreativität vertragen sich nicht

Besonders die Kreativität leidet unter dem Streben nach Einigkeit. Um kreativ zu sein, muss man etwas wagen. Einen anderen Weg gehen, gegen Widerstände und Bedenkenträger. Man muss bereit sein, sich bis auf die Hosen zu blamieren. Auch ein Team sollte bereit sein, Widersprüche und Bedenken zu ignorieren, wenn es mehr als nur Mittelmaß produzieren möchte.

Konsens ist der Tod von Kreativität, Geschwindigkeit, Flexibilität und Innovationen.

Die Lösung: kein Konsens

Um dem Konsensdenken zu entkommen, gibt es nur eine Lösung: Pfeift auf den Konsens. Es ist weder nötig und noch produktiv, dass alle einer Meinung sind. Konflikte und unterschiedliche Auffassungen führen zu Innovationen. Um etwas Einzigartiges zu schaffen, braucht es nicht die Zustimmung von allen Beteiligten. Das Einzige, was benötigt wird, ist ein Umfeld zum Experimentieren und freien Entfalten.

Vorbild agiles Projektmanagement

Agile Methoden sind ideal für Teams und haben das Ziel schnell zu ersten Ergebnissen zu kommen. Die Planungsphase ist kurz und einen vorher erarbeiteten Konsens über das genaue Vorgehen und die einzelnen Schritte gibt es nicht. So lässt sich flexibel auf Veränderungen reagieren und es gibt Freiräume für Innovationen und Kreativität. Mehr zu den agilen Methoden und warum sie dem klassischen Projektmanagement oftmals überlegen sind, erfahrt ihr hier.

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Verzicht auf Konsens spart Zeit und Energie

Das Bestreben, es allen Recht zu machen, kostet Zeit und Energie. Anstatt noch zu diskutieren, könnte das Team bereits am Arbeiten sein. Wird bewusst auf Einstimmigkeit verzichtet, steigen Geschwindigkeit und Produktivität.

Wie auf Einigkeit verzichten?

Doch wie soll das funktionieren? Indem man sich klar macht, dass Ergebnisse besser sind als Konsens.

Übereinstimmen, nicht übereinstimmen zu müssen.

Führt man sich die Nachteile unnötiger Zustimmung vor Augen, fällt es leicht, sich davon zu verabschieden. Sobald allen klar ist, dass Diskussionen und Harmoniestreben Zeit kosten und minderwertige Ergebnisse hervorbringen, ist Konsensdenken nicht mehr erstrebenswert.

Wie soll ein Team funktionieren, wenn es sich nicht einig ist?

Indem man den Verzicht auf den Konsens zum Prinzip macht. Es sollte das Ziel sein, schnell voranzukommen und Ergebnisse zu erhalten, anstatt Einigkeit zu erreichen.
Das beste Argument für oder gegen etwas ist der Beweis, dass es funktioniert oder eben nicht. Doch dazu muss es ausprobiert werden. Daher ist es sinnvoller nach Resultaten, anstatt nach Einstimmigkeit zu streben. Fehleinschätzungen liefern wertvollen Erkenntnisgewinn. Nimmt man diese Sichtweise an, geht es nicht mehr darum, wer Recht hatte, sondern gemeinsam herauszufinden, was funktioniert.
Statt so lange zu diskutieren, bis alle einer Meinung sind, einigt man sich einen der verschiedenen Vorschläge auszuprobieren. Möglichst einfach, so dass man schnell ein erstes überprüfbares Ergebnis hat.
Ein Prinzip des agilen Projektmanagements ist, in einem gleichmäßigen Tempo ausdauernd zu arbeiten und kontinuierlich Resultate zu erhalten. Mit ständigen Unterbrechungen zur Konsensfindung wird dies nicht gelingen.

Voraussetzung für harmonische Teamarbeit ohne Konsens

Die Voraussetzung für den produktiven Umgang mit Meinungsverschiedenheiten ist diese als große Chance zu sehen. Was perfekt oder richtig ist, ist subjektiv. Je nach Situation ändern sich Perspektive und Anforderung. Um sich nicht durch zeitraubendes Konsensstreben zu blockieren, sollten Ergebnisse wichtiger sein als Einstimmigkeit.

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Gemeinsam arbeiten ohne Konsens – so geht’s:

  • Man kommt überein, dass unterschiedliche Sichtweisen existieren dürfen. Es ist ok, wenn nicht alle einer Auffassung sind.
  • Man einigt sich, gemeinsam die verschiedenen Ansätze zu überprüfen.
  • Was richtig ist, zeigen die miteinander hervorgebrachten Ergebnisse. Schnelligkeit und Flexibilität sind wichtiger als Übereinstimmung.

Unterschiedliche Positionen sind genauso normal wie Fehler. Es ist unrealistisch, auszugehen, dass es ohne Fehleinschätzungen geht. Maßgeblich ist, wie mit Irrtümern umgangen wird. Je früher sie kommen, desto besser lässt sich mit ihnen umgehen. Sieht man sie als Teil des Prozesses, kann man auf sie reagieren.

Erst die Arbeit, dann der Konsens

Echte Einstimmigkeit kommt nicht von endlosen Diskussionen. Anstatt verbissen nach dem Konsens zu streben, ist es effektiver mit der Arbeit anzufangen und Unstimmigkeiten in Kauf zu nehmen. Offenheit, Flexibilität und Agilität ermöglichen gutes Teamwork. So entstehen Resultate, über die alle übereinstimmen. Entscheidend ist, was am Ende rauskommt.

Zusammenfassung

Damit ein Team gemeinsam arbeiten kann, braucht es keinen Konsens. Solange Einigkeit darüber herrscht, dass schnelle Ergebnisse und Flexibilität ausschlaggebend sind. Maßgeblich ist, dass man über das Resultat einer Meinung ist. Es ist wichtiger auf Veränderungen und Erkenntnisse reagieren zu können, als in der Planung bei allem übereinzustimmen. Das Streben nach Konsens ist keine Garantie für Erfolg, führt jedoch zu Mittelmäßigkeit und kostet jede Menge Zeit.

tl;dr

Teamarbeit braucht keinen Konsens, sondern Geschwindigkeit und Flexibilität.

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