Es geht nicht ohne Beharrlichkeit

Produktivität: Es geht nur mit Beharrlichkeit

Es gibt unendlich viele Tipps und Kniffe, um effektiver zu arbeiten. Unzählige bahnbrechende, revolutionäre Methoden, um die Dinge geregelt zu kriegen. Die meisten versprechen, dass mit ihnen endlich all das klappt, was noch nie funktioniert hat. Jeder behauptet, den einen Trick, mit dem alles gelingt, zu haben. Aber: Der beste Hack, die tollste Technik bringen nichts, wenn sie nur wenige Male angewendet werden. Der Schlüssel zum Erfolg ist Beharrlichkeit. Es geht nicht ohne sie.

Wahrscheinlich sind die meisten Produktivitäts-Techniken und Selbstmanagement-Methoden wirklich gut. Dennoch scheitern wir mit großer Regelmäßigkeit, sie erfolgreich anzuwenden. Früher oder später ist Schluss. Erst sind wir genervt und dann kommt der nächste vielversprechende Ansatz, der es auch nicht bringt. Warum? Vielleicht wollen wir zu viel zu schnell? Sind nicht aufs Scheitern eingestellt und haben keinen Plan B, wenn es mal nicht so gut läuft.

Die Lösung: entspannte Beharrlichkeit. Damit eine Methode Erfolg hat, braucht sie Zeit. Früher oder später stolpert man ein wenig. Das nervt und man gibt auf. Dann könnte etwas Lockerheit helfen. Um am Ball zu bleiben.

Geht es nur mit gnadenloser Disziplin?

Disziplin ist hilfreich. Doch sie ist nicht der alleinige Schlüssel. Disziplin wird gerne als Frage des Charakters dargestellt. Disziplinierte Menschen sind anständig, fleißig und aufrecht. Undisziplinierte sind es nicht. Solche Wertungen sind nicht nur dumm und unfair, sie helfen auch nicht weiter. Dennoch ist diese Ansicht leider weit verbreitet, so dass wir uns selbst verurteilen, wenn wir mal wieder scheitern. Dabei ist es normal, dass nicht alles rund läuft. Wer sich jetzt Vorwürfe macht, schadet sich nur selbst.

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Die meisten Stolpersteine sind Kleinigkeiten

Gute Vorsätze misslingen in der Regel wegen Belanglosigkeiten. Früher oder später wird etwas eintreffen, dass uns einen Knüppel vor die Füße wirft. In einer Diät kommt der Zeitpunkt, an dem man sündigen möchte. Beim Ausprobieren einer neuen Arbeitstechnik kommt irgendwann der Stress dazwischen. Doch das ist normal. Es handelt sich nur um Nebensächlichkeiten. Und so sollten wir sie behandeln. Wer seit drei Wochen täglich Spanisch lernt, kann einen oder zwei Tage aussetzen. Dem Lernerfolg schadet es nicht.

Jeder kann Beharrlichkeit

Während Intelligenz oder Talent zumindest teilweise angeboren ist, können wir uns Hartnäckigkeit selbst aneignen. Die größten Künstler und Sportler verdanken ihren Veranlagungen nur einen Teil des Erfolges. Weitaus mehr kommt von ihrem Durchhaltevermögen, dem regelmäßigen Training und dem Nicht-Aufgeben.

Beharrlichkeit erlernen

Schon mal gut zu wissen, dass es nicht immer gradlinig aufwärtsgeht, dass Scheitern normal ist. Doch woher kommt jetzt die Hartnäckigkeit? Die gute Nachricht: Sie lässt sich erlernen. Dazu braucht es nur etwas ….. Ausdauer. [highlighted_text]Mit der richtigen Technik ist das gar nicht so schwer. Kleine Schritte und mit etwas Einfachen anfangen.[/highlighted_text]

Nicht zu viel auf einmal

Jeder, der regelmäßig in einem Fitnessstudio Sport treibt, kennt das Phänomen: Es ist Anfang des Jahres und der Laden ist voll. So voll, dass man sich kaum noch bewegen kann. Und alle sind hochmotiviert. Es werden Bücher gekauft, Diäten ausprobiert, Trends hinterhergerannt und jede Menge Geld in Sportkleidung investiert. Spätestens nach zwei Monaten ist der Spuk vorbei und man ist beim Sport wieder unter sich. Das ist symptomatisch für die Übereifrigen, die ihre gesamte Energie in den Senkrechtstart legen und sich wundern, wenn keine Kraft für die Langdistanz übrig ist. Doch es kostet Stärke beharrlich zu sein und die fehlt anfangs. Daher müssen wir sie trainieren. Das geht nur in kleinen Schritten. Wer zuviel macht, ist schnell übertrainiert und dann geht gar nichts mehr.

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Fünf Minuten am Tag reichen

Wer sich etwas vornimmt und dieses Mal dabei bleiben möchte, für den gilt: Je einfacher es ist, den Schritt zu machen, desto leichter fällt es. Ihr wollt eine neue Produktivitätstechnik oder eine neue Sprache lernen? Fünf Minuten am Tag reichen aus.

Ihr findet fünf Minuten reichen nicht aus, um eine neue Fähigkeit zu lernen? Warum nicht? Schließlich sind fünf Minuten mehr als null Minuten. Fünf Minuten sind vor allem leicht umzusetzen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir es durchziehen recht groß. Und das gibt uns eine gutes Gefühl und motiviert weiterzumachen. Am Anfang geht es nicht so sehr um Lernerfolge, sondern darum eine Routine zu entwicklen. Nur so wird es zu einer Gewohnheit und wir lernen Konstanz.

Die Regelmäßigkeit ist entscheidend, nicht die Dauer oder Energie, die wir reinstecken.

So kann es zur Routine werden und mit der Zeit zum Automatismus. Sobald sich die Routine gefestigt hat, kann man die Dauer erhöhen. In kleinen Schritten und nicht zu häufig. Es soll leicht fallen und sich natürlich anfühlen. Mit der Zeit könnt ihr weitere Routinen auf diese Art etablieren. So lassen sich mit ein wenig Geduld mehrere dieser Gewohnheiten in den Tag einbauen. Ehe man sich versieht, macht man regelmäßig Sport, lernt ständig etwas Neues, arbeitet produktiver und räumt täglich auf.

Scheitern ist normal

Wem es an Ausdauer mangelt, der ist ganz normal. Scheitern und Aufgeben gehören zum Menschsein. Das zu verinnerlichen ist entscheidend. Denn früher oder später holpert es und man lässt das Vorhaben schleifen. Dann kommen die Vorwürfe. Wir fühlen uns schlecht und jegliche Motivation ist weg.

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Scheitern als Chance

Doch wer erkennt, dass Scheitern dazugehört, dem eröffnen sich neue Möglichkeiten. Das vermeintliche Versagen ist kein Beweis der eigenen Charakterschwäche, sondern es ist Teil des Wegs. Es kann ein kleiner Rückschritt sein, aber keine Katastrophe. Wer an einen Tag sein Vorhaben ruhen lässt, der hat deswegen nicht gleich das Ziel verloren. Er legt nur ein verdientes Päuschen ein. Das ist ok. Am nächsten Tag geht es voller Energie weiter.
Wer weiß, dass es Rückschläge gibt, erkennt sie als Bestandteil seines Vorhabens an. Sie gehören dazu. Der größte Fehler ist es, einen Rückschritt überzubewerten. Sehen wir diese kleine Schlappe als Teil des Weges an, so nehmen wir ihr die Macht, uns zu schaden.

Zusammenfassung

Die besten Produktivitäts-Methoden, Lern-Techniken oder Sport-Programmen bringen nichts, wenn man nicht dabei bleibt. Es ist viel leichter, wenn man in kleinen Schritten anfängt und auf Rückschläge entspannt reagiert. Je weniger, wie uns über sie aufregen, desto eher bleiben wir am Ball.

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