Ist ein Notizbuch besser als Evernote & Co?

Dank Evernote und diversen anderen digitalen Notizsystemen sind Notizbücher nicht mehr so angesagt. Warum sollen wir ein Notizbuch rumschleppen, wenn wir mit unseren Smartphones jederzeit Notizen machen können? Diese synchronisieren sich selbstständig und stehen zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf unterschiedlichen Geräten bereit. Selbst wenn das Smartphone verloren geht, hängt die Notiz bereits in der Cloud und wartet nur darauf, dass wir sie abrufen. Warum also überhaupt noch Notizbücher?

Schreiben ist besser als tippen

Die meisten sind auf dem Papier immer noch fixer als auf der Tastatur. Ergänzungen und Korrekturen sind schnell gemacht und Skizzen und Zeichnungen leicht hinzugefügt. Insbesondere während eines Gesprächs ist es einfacher mitzuschreiben, anstatt mitzutippen. Davon abgesehen wirkt ein Laptop als Notizblock in einer Unterhaltung etwas eigenartig.

Wer schreibt, der bleibt

Es gibt Studien, die nahelegen, dass handschriftliche Notizen effizienter in Erinnerung bleiben, als digitale.  Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Princeton Universität. Zwei Gruppen schauten sich ein Video eines Vortrags an und sollten sich dazu Notizen machen. Eine Gruppe macht Notizen mit der Hand, die andere nutzte dafür den Computer. Anschließend wurden den Probanden aus beiden Gruppen Fragen zum Vortrag gestellt. Diejenigen, die handschriftliche Notizen erstellt hatten, konnten sich zu einem späteren Zeitpunkt besser an die Inhalte erinnern, als diejenigen, die den Computer genutzt hatten.
Die Forscher vermuten, dass man sich beim Erstellen handschriftlicher Notizen stärker auf den Inhalt einlässt. Es viel zudem auf, dass diejenigen, die den Laptop genutzt hatten, eher dazu neigten, das Gehörte wörtlich wiederzugeben. Dies ist jedoch nachteilig, um die Informationen zu verarbeiten und zu behalten. Je eher das Gehörte mit eigenen Worten zusammengefasst wird, desto besser bleibt es in Erinnerung.

Lese-Tipp  Produktivität: Es geht nur mit Beharrlichkeit

Braucht kein Strom

Notizbücher brauchen keinen Strom und funktionieren immer. Kurzum: Wenn der Smartphone-Akku leer ist, funktioniert auch die beste Notiz-App nicht mehr, ein Notizbuch jedoch schon.

Kontrolle über die eigenen Notizen

Nicht jeder möchte seine Daten und Gedanken der Cloud ausliefern. Insbesondere nach dem NSA-Skandal. Zwar ist es möglich, eine eigene Cloud einzurichten und Smartphone und Computer zu verschlüsseln. Doch nicht jeder traut sich das zu oder will so viel Aufwand betreiben. Ein Notizbuch kann noch nicht ausspioniert werden. Solange es nicht geklaut wird.

anzeigen

Neueste Artikel