Um dauerhaft sein Leben zu entrümpeln, braucht es etwas Ausdauer. Zum Glück gibt’s Hacks, die uns dabei helfen. Regelmäßig angewendet, werden daraus mächtige Gewohnheiten, die uns den Alltag erleichtern.
Die hier vorgestellten Hacks lassen sich ohne große Vorbereitung in den Tagesablauf integrieren und vereinfachen so den Einstieg in den Minimalismus.

1. Eins rein, eins raus

Ein neuer Gegenstand ersetzt einen alten. Nur wenn Altes geht, wird Neues angeschafft. Dadurch wird verhindert, dass der Haushalt ständig weiter wächst. Gleichzeitig zwingt es uns, jeden Kauf vorab zu hinterfragen.
Schlaumeier, die meinen, dass es reicht, für den neuen Fernseher eine alte Büroklammer zu entsorgen, sei entgegnet, dass es sich natürlich um Gleichwertiges handeln soll. Also: neue Glotze rein, alte Glotze raus.

2. Eins rein, drei raus

Hack 1 ist sinnvoll, falls die Wohnung bereits entrümpelt ist. Steht man jedoch am Anfang des Entrümpeln, man kommt damit nicht weit. Es müssen größere Geschütze aufgefahren werden.
Die Lösung: Beim Neukauf werden anstatt einem Gegenstand drei aussortiert. So lässt sich trotz Konsums einiges loswerden. Auch hier gilt, nur Vergleichbares wird ersetzt. Neuer Fernseher rein, drei alte raus – oder so ähnlich.

3. Nie etwas sofort kaufen

Die schlechtesten Kaufentscheidungen sind diejenigen, die wir spontan treffen. Unüberlegt folgen wir einen Kaufreflex, nur um uns später zu fragen: „Was wollte ich eigentlich damit machen?“
Um zu vermeiden, dass dies passiert, genügt eine simple Regel: nicht sofort zuschlagen. Schläft man vor jedem Kauf eine Nacht, verfliegt der Kaufwunsch oftmals genauso schnell, wie er gekommen ist.

4. Multifunktionale Dinge erwerben

Je mehr Funktionen ein Werkzeug oder ein Küchengerät hat, desto weniger Geräte benötigt man. Und umso weniger steht rum. Insbesondere Funktionalitäten, die wir nur gelegentlich benötigen, sind ideal, um sie mit einem Multifunktionsgerät abzudecken. Spezialisten sind hingegen sinnvoll, wenn wir sie häufig benutzen. Dann kommt es auf Qualität und Langlebigkeit an.

Lese-Tipp  Minimalistisch leben – Schwierigkeiten überwinden

5. Leihen statt kaufen

Unzählige Gegenstände, die Keller, Speicher und Abstellkammern verstopfen, verwenden wir fast nie. Oftmals erwerben wir für einen Umzug oder eine Renovierung allerlei teures Werkzeug, um es anschließend kaum zu nutzen. Brauchen wir es doch, haben wir vergessen, dass wir es bereits besitzen und leisten es uns gleich noch mal.

Leihen ist das neue Kaufen

In solchen Fällen ist Ausleihen die bessere Wahl. Wer ungern im Freundeskreis Dinge ausleiht (oder hier minimalistisch aufgestellt ist), kann vieles für kleines Geld oder umsonst leihen. Baumärkte verleihen Werkzeuge aller Art und mittlerweile gibt es eine Reihe an Online-Communities, über die man Gebrauchsgegenstände borgen kann.
www.lifethek.de
www.fairleihen.de
www.bikesurf.org
www.frents.com

6. Jedem Gegenstand sein Platz

Weist man Gebrauchsgegenständen einen festen Platz zu und gewöhnt sich an, diese stets dorthin zurückzulegen, sorgt dies für Ordnung, was wiederum vieles vereinfacht. Zum einen verbringt man weniger Zeit mit Suchen. Zum anderen behält man einen besseren Überblick und weiß, was man bereits besitzt. Entrümpeln wird somit einfacher und die Gefahr von Doppelkäufen geringer.

7. Nie mehr besitzen als in Kleiderschrank oder Wohnung passt

Die Feinde der Minimalismus-Hacks sind die Verstau-Hacks. Es mag zwar eine reife Leistung sein, den kompletten Hausrat einer 10-köpfigen Großfamilie in einen Kleiderschrank zu stopfen, sinnvoll ist es nicht.
Wird beim Verstauen jede Lücke genutzt, ist schon das Entnehmen eines Paar Socken ein Kraftakt. Um das gesuchte Kleidungsstück zu finden, muss man sich erst durch allerlei andere Dinge wühlen.
Alles, was mehr als einen Handgriff benötigt, ist zu viel. So sind Schränke und Regale, Räume und Wohnungen gute Indikatoren, ob man nicht mal entrümpeln sollte. Spätestens, wenn jeder Griff in den Kleiderschrank zum Kampf mit dem Inhalt ausartet, weiß man: Zeit zum Ausmustern.

Lese-Tipp  Minimalismus – Durchstarten mit Entrümpeln

8. Beschränkung auferlegen

Haben wir einmal erlebt, wie gut wir mit wenig zurechtkommen, fällt uns das Aussortieren viel leichter. Indem wir uns Beschränkungen aufbrummen, können wir uns dies bewusst machen.
Zum Beispiel, indem wir uns für den nächsten Urlaub nur 10 Kilogramm Gepäck erlauben. Meistens ist man anschließend überrascht, wie einfach und, vor allem, wie angenehm es ist, leicht zu reisen.

9. Entrümpeln in Zyklen

Auch erfahrenen Minimalisten häufen immer wieder Dinge an. Es gibt Gegenstände, die sich hartnäckig dem Entrümpeln entziehen, obwohl sie total überflüssig sind.
Dagegen hilft Entsorgen in Zyklen. Einmal im Monat (Quartal, Jahr) wird ausgemistet. Besitz, von den man sich nur mühsam trennen kann, wird man hierdurch eher los.
Fällt es einem schwer, sich von etwas zu verabschieden, verschiebt man die Entscheidung und wartet ab, ob man den Gegenstand zwischenzeitlich doch benötigt.  Nach einem Jahr des Nicht-Benutzens wird es einfacher, ein Urteil zu treffen. Anstatt qualvoll mit sich zu ringen, vertagt man ganz bewusst den Entschluss.
Kommt einem das Objekt im darauffolgenden Entrümplungs-Zyklus wieder unter die Finger und es wurde ein Jahr nicht benutzt, ist es leichter, sich zu trennen. Klappt es immer noch nicht, verschiebt man es ein weiteres mal. Früher oder später wird man sich durchringen.
Dieses Vorgehen ist nicht für alles zu empfehlen, aber bei Dingen, die sich störrisch dem Entsorgen widersetzen, ist es hilfreich. Diejenigen, die sich mit dem Wegwerfen besonders schwer tun, können es so lernen.

10. Challenges

Zwar ist Minimalismus kein Wettbewerb, dennoch kann etwas Ansporn förderlich sein. Manche Minimalismus-Blogs veranstalten Entrümpel-Challenges. Dabei geht es nicht darum, einen Sieger zu küren, sondern gemeinsam Aufgaben zu bewältigen. Durch den Gruppendruck und die konkreten Anweisungen fällt es leichter. Natürlich kann dies auch jeder selbst durchführen.

Lese-Tipp  Buchtipp: Einen Scheiß muss ich

Hier ein paar Ideen für Challenges

  • 1 Gegenstand pro Tag x 30 Tage
  • 1 Gegenstand pro Tag x 356 Tage
  • 1. Woche = täglich 1 Gegenstand, 2. Woche = täglich 2, 3. Woche = täglich 3, 4. Woche = täglich 4, usw.
  • 1 Tag = 1 Gegenstand, 2. Tag = 2 Gegenstände, 3. Tag = 3 Gegenstände, usw.
  • Täglich 15 Minuten Entrümpeln
  • 100 Dinge in 100 Stunden

Challenges zum Mitmachen

www.popsugar.com 30 Day Declutter Challenge
www.home-storage-solutions-101.com Declutter
www.keepcalmgetorganised.com.au 30 Day Declutter Challenge

11. Sortieren

Dinge ordentlich zu ordnen, ist zwar nicht unbedingt minimalistisch, erleichtert aber ungemein das Reduzieren. Wer Gegenstände nach Farbe, Größe oder Art sortiert, hat seinen Besitz im Blick. Er weiß, wo die Dinge sind, muss seltener suchen, kauft nichts versehentlich doppelt und hat es einfacher beim Aussortieren.

Zusammenfassung

Minimalismus kann das Leben deutlich vereinfachen. Dabei helfen einfache Hacks, um weniger Dinge anzuhäufen oder diese leichter loszuwerden. Am besten funktionieren die Tricks, wenn man sie regelmäßig übt, damit sie zur Gewohnheit werden. Fällt es am Anfang noch schwer, Kaufreflexe zu unterdrücken oder Sachen zu entrümpeln, geht es mit etwas Geduld immer besser und wird irgendwann zum Automatismus. Das simplifiziert den Alltag enorm.

tl;dr

Schon einfache Minimalismus-Hacks können deutlich zur Vereinfachung des täglichen Lebens beitragen, besonders wenn sie regelmäßig genutzt werden.

anzeigen

Neueste Artikel